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Zinstief und die Folgen – BAFIN-Chef warnt
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Euroraum auf Null gesenkt, für Einlagen der Geschäftsbanken bei der Notenbank werden 0,4 Prozent Strafzinsen fällig. „Das gefühlt ewige Zinstief lässt die Ertragsbasis der Institute langsam aber sicher erodieren“, warnt der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Felix Hufeld Anfang September diesen Jahres gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).
„Wenn die Zinsen weiter so niedrig bleiben - und davon ist im Moment auszugehen - dann werden sich die Ergebnisse noch deutlich verschlechtern - trotz der immer noch sehr guten, außergewöhnlich guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“
Die Geschäftsbanken müssen ihre Einnahmen, die sie sonst auf Zinseinnahmen generieren, auf anderen Wegen holen. Fusionen, neue Gebühren und keine Entlastungen für die Kunden, die Dispositions- und Kontokorrentkredite in Anspruch nehmen, sind bisher die Antwort.
Die Zinsen bei Überziehung bleiben hoch und die Institute machen durch den Zinseszinseffekt immer noch Gewinne.
Die Handlungsweise der EZB und anderer Zentralbanken ist dabei durchaus politisch zu nennen – Staaten profitieren mit Milliardenersparnissen von der Zinsreduktion, weil ihre Schuldenlast sinkt und die Neuverschuldung günstiger wird.
Zusätzlich profitieren sie von den Staatsanleihekäufen der EZB. Ein Ende der Niedrigzinsen ist zumindest in Europa momentan nicht in Sicht.
Monheim am Rhein